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Cassiopeia A
 
Cassiopeia A ist ein Emissionsnebel im Sternbild Cassiopeia in rund 11.000 Lichtjahren Entfernung.
 
Er ist der jüngste bekannte Überrest einer Supernovaexplosion in unserer Galaxis und hätte auf der Erde um das Jahr 1680 beobachtet werden können, wenn sie nicht hinter Gas- und Staubwolken stattgefunden hätte. Heute ist Cassiopeia A die stärkste extrasolare Radioquelle am Himmel.
 
Sehr massereiche Sterne beenden ihr kurzes aber intensives Leben mit einer gewaltigen Explosion - einer Supernova. Die dabei freigesetzten Energien sind enorm und verleihen solchen Explosionen genügend Helligkeit, um für kurze Zeit eine ganze Galaxie überstrahlen zu können. Zurück bleiben eine weiter expandierende Hülle aus Staub und Gas sowie ein Neutronenstern, gewissermassen das Skelett des explodierten Sterns. Ein Team von Astronomen am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg und in den USA hat nun mit Hilfe des Weltraumteleskops Spitzer Anzeichen dafür ge­fun­den, dass der für die Supernova Cassiopeia A verantwortliche Stern auch 325 Jahre nach seinem Tod immer noch äusserst aktiv ist: Kürzlich wurde entdeckt, dass der Überrest des im Jahre 1680 explo­dierten Sternes nicht friedlich ruht, sondern mindestens einen gewaltigen Energieausbruch vor nicht viel mehr als 50 Jahren gehabt haben muss.
 
Bisher wurde angenommen, der Neutronenstern im Zentrum von Cassiopeia A weise keine Aktivität mehr auf und kühle langsam aus. Nun wurde entdeckt, dass sich der explodierte Stern gewisser­mas­sen noch immer im Todeskampf befindet und durch starke Strahlungsausbrüche ein letztes spekta­kuläres Feuerwerk in seiner Umgebung entzündet.
 
Der Überrest einer Supernova vom Typ II wie Cassiopeia A besteht typischerweise aus zwei Teilen: einer leuchtenden äusseren Schale, die durch die expandierende Hülle des explodierenden Sterns entstanden ist, und einem zentralem Objekt mit nur wenigen Kilometern Durchmesser, aber enormer Dichte - einem Neutronenstern.
 
Neue Farbaufnahmen, die durch Addition von mehreren Bildern mit verschiedenen Filtern gewonnen werden, zeigen ein farbenprächtiges Bild. Die Supernova-Überreste der Cassiopeia A, aufgenommen mit dem Röntgensatelliten Chandra im Röntgenbereich (blau und grün), dem Weltraumteleskop HUBBLE im Optischen (gelb) und mit dem Weltraumteleskop Spitzer im mittleren Infrarot (rot) er­ge­ben solch ein mehrschichtiges Bild. Sterne und das von der Supernova-Explosion mit schweren Elementen angereicherte Gas leuchten besonders im optischen Bereich, während die Emission im Infraroten warmen Staub im Überrest zeigt.
 
ASTRONOMIE
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